Koh Chang / Thailand 2023

Selbstverständlich war ich auch in unserem Thailand-Urlaub tauchen. 

Wir waren wieder auf Koh Chang, einer Insel im Nordosten vom Golf von Thailand, nicht weit von der Küste von Kambodscha entfernt, und weil ich da vor einigen Jahren schon tauchen war, bin ich wieder zu der Tauchbasis Chang Diving gegangen. Tauchbasenleiter Andi ist Schwabe, Grundkenntnisse in schwäbisch schaden also nichts.

Es hat sich einiges dort verändert. Zum einen ist die Tauchbasis umgezogen und liegt jetzt 200 m weiter Richtung Bang Bao auf der anderen Straßenseite, zum anderen hat Andi ein neues Boot angeschafft, so wie er es vor ein paar Jahren schon geplant hat. Er hatte viele gute Gründe, das schöne alte Holzboot zu ersetzen (Termiten und Schiffsbohrwürmer im Holz, einen Motor, der dauernd Probleme machte und dass das Boot eigentlich zu groß und zu langsam war). Jetzt hat er ein Stahlboot (ein altes Patrouillenboot der Thai-Navi und die Stehhöhe in der Kabine ist für Thais bemessen, aber da muss man eher selten rein) statt des schönen Holzbootes. Leider, muss ich sagen! Das Stahlboot ist praktisch, abgesehen davon, dass der Boden relativ rutschig ist, wenn er nass ist und es ist ein Tauchboot, also ist er immer nass – aber es hat halt weniger Platz und hat absolut keinen Charme 😒

Abgesehen davon war das Tauchen wieder klasse. Ich wurde morgens im Hotel eingesammelt, entweder mit dem Auto auf dem Parkplatz oder direkt mit dem kleinen Zubringerboot (das Tauchboot liegt draußen in der Bucht) am Frühstückstisch beim Flüsschen. Auf dem Tauchboot ist Platz für zehn Taucher und zwei Tauchguides, es gibt genügend Flaschen (11 l-Aluflasche) mit Luft oder wer will, auch mit Nitrox). Das Equipment ist absolut ok, die Jackets sind von Scubapro oder Seac und die Atemregler von Apeks.

Allzu viel Platz ist nicht an Bord. Bei der Ausfahrt morgens saß ich vorne am Bug, auf dem sogenannten „Lobsterdeck“ (dort gibt es keinen Sonnenschutz, aber morgens war das absolut ok) und konnte da fliegende Fische beobachten. Ich habe meine Tauchgänge so gelegt, dass wir auf jeden Fall einen Tauchgang bei der HTMS Chang gemacht haben (ein für Taucher versenktes 100m langes Schiff, das auf 30m Tiefe liegt und dessen Mast bis 5m unter die Wasseroberfläche reicht). Am Wrack sind immer Unmengen von Fischen, riesige Schwärme ziehen über’s Deck, außerdem gibt es große Zackis, Fledermausfische, einen Picassodrückerfisch, der da immer lebt, Schwärme von Makrelen und Barrakudas, aber auch kleine Muränchen und viele mehr. Die Sicht ist mal besser und mal schlechter, da steckt man halt nicht drin, aber ich war viermal an der Chang und es war jedes Mal anders und jedes Mal klasse. Danach waren wir in der Nähe noch an anderen Tauchplätzen, an Korallenriffen, die bunt und voller Fische sind. Es gibt viele Hartkorallen, Weichkorallen und Schwämme. Es wird also nie langweilig.

Andi bietet pro Tauchtag drei Tauchgänge an. Das habe ich auch gerne angenommen und bin dafür nur jeden zweiten Tag getaucht und konnte so immer gut entsättigt wieder mehr Zeit unten an der Chang verbringen. In dem Zeitraum, in dem ich Tauchen war, wurde sogar ein Walhai gesichtet, aber leider nicht vom mir. An meinem ersten tauchfreien Tag ist sogar einer direkt am Boot vorbeigeschwommen 😬

Es gibt einen Tisch mit Bänken an Bord (erinnert sehr an eine Biertischgarnitur), an dem man sitzen kann und wo es dann auch das Mittagessen gibt. Das ist fertig abgepackt, aber nicht in Plastik, sondern in gewachste Pappe und wer vegetarisch oder vegan essen will, muss das vorbestellen. Getränke gibt es auch – in Mehrwegbechern und in das Dach sind Solarzellen integriert, damit man an Bord auch Strom hat.

Die Tauchbasis funktioniert natürlich nur mit Mitarbeitern, die überall mit anpacken. Einige davon habe ich kennengelernt. Da ist Pern, der Tauchlehrer und Mitbesitzer der Tauchbasis ist (in Thailand können Ausländer keinen Grundbesitz und natürlich auch kein Geschäft erwerben, da müssen immer Thais die offiziellen Besitzer sein). Pern habe ich schon vor drei Jahren kennengelernt und als sehr geduldigen, aber auch sehr genauen Tauchlehrer erlebt. Als Guide führt er sehr gechillte Tauchgänge und findet auch immer mal Muränen, Blaupunktrochen, die sich unter den Korallen verstecken und kleine Schneckchen. Gelegentlicher Mitarbeiter ist Frog (Thais werden immer mit ihrem Spitznamen gerufen), der auch sehr gut guidet und immer gut drauf ist und Then, der für das Füllen der Flaschen zuständig ist, das Auto fährt, Leute und Material transportiert und an Bord immer zur Stelle ist, wenn Hilfe gebraucht wird. Auch Andi ist Tauchlehrer und guidet auch immer wieder die Taucher an Bord, aber als ich da war, war er zwei Tage damit beschäftigt, an diversen Tauchplätzen neue Bojen zu befestigen, damit keine Korallen durch Anker beschädigt werden.

Das Wasser ist angenehm warm, um die 30°C, ein Shorty reicht auf jeden Fall aus.
In der Hochsaison (November bis Ende Januar) empfiehlt es sich, die Tauchgänge und -tage im Voraus zu buchen, da ist das Boot gerne mal ausgebucht.
Die Preise für die Tauchgänge sind günstig. Ich habe bei 9 Tauchgängen ca. 25 € pro Tauchgang bezahlt und kann die Tauchbasis Chang Diving jederzeit empfehlen 🙂

Bericht und Fotos: Conny

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