Die Teilnehmer kamen aus mehreren Bundesländern,
was der Tatsache geschuldet ist, dass der AK Tauchsicherheit & Rettung sehr aufwendig ist und leider viel zu selten angeboten wird, obwohl er eine Voraussetzung für DTSA*** ist und deshalb definitiv Bedarf besteht – mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass es nicht schadet, dieses Seminar mehrfach zu besuchen, denn Sicherheit und Rettung kann gar nicht genug geübt werden.
Bereits am Dienstagabend hatten Annka, Frank, Bert und Ines sich mit allen Teilnehmenden per Teams zusammengeschaltet und im Vorfeld schon die Theorie besprochen. Fast alle haben sich eingewählt, so konnten sich alle schon kennenlernen und Fragen konnten beantwortet und Wünsche berücksichtigt werden.
Wir trafen uns am Samstag bei strahlend schönem und heißem Sommerwetter am Hunsfels und waren sehr dankbar für den Pavillon, den wir von Rüdiger gestellt bekommen hatten, denn Schatten hatten wir dringend nötig.
Es waren drei Stationen eingerichtet:
Annka stellte die verschiedenen Sauerstoffsysteme vor, Verletzungen beim Tauchen deren Erstbehandlung (Sauerstoff ist nie verkehrt!) wurden vorgestellt und Notfallplan, Tauchgangs- und Unfallprotokoll und der Neurocheck wurde besprochen und durchgeführt.
Ines und Bert verglichen die unterschiedlichen Arten von Jackets und wie sie sich bei Notfällen unterscheiden. Außerdem befassten sie sich mit Berge-, Rettungs- und Transporttechniken, Rettungs- und Signalmitteln und natürlich mit Knoten, Palstek lässt grüßen.
Bei unseren Medizinausbilder Frank ging es um Reanimation. Er lehrte seine Gruppe mit Unterstützung der Flotten Lotte, (so heißt unsere HLW-Übungspuppe) die richtige Technik bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung (im Unterschied zu „normalen“ Notfällen startet man bei Ertrinkungsunfällen mit fünf Initialbeatmungen) und den richtigen Umgang mit dem Defibrillator. Und weil es natürlich nicht bei der trockenen Theorie bleibt, sondern jeder ranmuss, braucht diese Station traditionell am längsten.
Nach der Theorie folgte die Praxis. Die Teilnehmenden wurden in vier Tauchgruppen eingeteilt. In jeder fast Gruppe war ein Taucher mit Trocki, was die Übungen noch interessanter machte. Rüdiger fuhr mit seinem Anhänger das Tauchgerät zum Einstieg und die Gruppen tauchten nach einem Bleicheck und dem Check des Wasser-Nase-Reflexes ab, um das Gelernte in der Praxis umzusetzen. Es passierte alles, was keiner unter Wasser braucht: Flaschen waren lose und mussten wieder befestigt werden, Flossen und Masken gingen verloren und die Buddys mussten helfen. Die Ausbilder führten vor, wie eine ordentliche Rettung auszusehen hat und wurden dann reihum gerettet. Der Hunsfels hat freundlicherweise genügend Übungsplattformen, in diesem Jahr ist noch eine weitere dazugekommen. Kai und ich gaben uns Mühe, die Gruppen unter Wasser zu begleiten und alles zu dokumentieren. Nachdem dann alle wieder sicher an die Oberfläche gebracht und zum Einstieg geschleppt worden waren, mussten die Verunfallten noch über die Treppe an Land gebracht werden. (Hier gibt‘s leider keine Fotos, weil Kai und ich schon bei den Vorbereitungen des Essens waren.)
Nach und nach trudelten die Gruppen wieder ein und nach einem Nachbriefing, was gut geklappt hat und wo es noch Luft nach oben gibt, gab’s endlich Salate und Burger. Und weil die Sicht im See so klasse war, tauchte später eine Gruppe nochmal für einen Spaßtauchgang ab und war begeistert.
Abends wurde dann alles zusammengeräumt und eingepackt, denn für die Nacht waren schwere Gewitter vorhergesagt worden. Die kamen auch und für die, die am Hunsfels oder gar im Zelt auf einem Campingplatz in der Nähe übernachtet haben, folgte eine wilde Nacht. Ich war froh, alle unversehrt am nächsten Tag wiederzusehen.
Der Pavillon und die Tische und Bänke wurden wieder aufgebaut und wieder waren wir sehr froh über den Pavillon, aber diesmal, weil wir darunter zwar nicht warm, aber zumindest trocken sitzen konnten. Es regnete und die Temperaturen waren um deutlich mehr als 10 Grad niedriger als am Samstag.
Heute stand Apnoetauchen und Rettung eines verunfallten Taucherst in ein Boot auf dem Programm. Frank erklärte unter anderem, warum eine feste Boje ein Sicherheitsrisiko ist, was ein Lanyard ist und wofür es gut ist und wie man mit der kleine Zielplattform in Kombination mit dem Lanyard einen verunfallten Taucher retten kann. Danach erklärte Ines, wie die Rettung in ein Boot funktioniert und dann ging’s wieder ins Wasser, um das Gelernte anzuwenden.
Diesmal waren drei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe war für die Sicherung und Einleiten der Rettungskette zuständig, eine Gruppe machte Apnoetauchen und eine Gruppe übte die Rettung in in ein Boot. Leider war das Wasser durch das Gewitter im oberen Bereich nicht mehr so klar, was vor allem für die Apnoetaucher und die Fotografen unangenehm war, trotzdem tauchten fast alle tapfer ab, die Trocki-Taucher waren da leider im Nachteil. Währenddessen wurden reihenweise Taucher zum Boot geschleppt und professionell aus dem Wasser hineinbefördert.
Das Wetter hatte ein Einsehen und der Regen hörte auf, sodass wir auch am Sonntag nach Abschluss der Tauchgänge noch den Grill anschmeißen und den Tag gemütlich ausklingen lassen konnten.
Bericht: Conny
Bilder: Kai und Conny