SK Süßwasserbiologie 2021 am und im Hunsfels

Am Wochenende 7./8. August fand sich ein Trüppchen von 16 interessierten Tauchern zusammen, die etwas über die Seen lernen wollten, in denen sie sich bewegen, 7 davon waren von der Flotten Flosse.

Wie unser Referent Thorsten feststellte, war nur ein Trainer C-Anwärter dabei (für Trainer C ist dieses Seminar Voraussetzung zum Trainerschein). Für ihn eine interessante Konstellation, weil es dieses Mal keine „Pflichtveranstaltung für Trainer C-Anwärter“ war, sondern alle waren gespannt und neugierig auf das, was sie erwartet!

Die Taucher kamen aus Rheinland-Pfalz, aber auch aus Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Unser Dozent Thorsten Schenk-Trautmann kam vom WLT.
Ort des Geschehens: der Hunsfels bei Stromberg

Rüdiger hatte uns abseits von restlichen Tauchbetrieb ein großes Zelt zur Verfügung gestellt, was auch dringend vonnöten war – leider nicht als Sonnenschutz, sondern eher als Regenschutz. Laut Kalender haben wir zwar Hochsommer, nur das ist bei Petrus wohl nicht so ganz angekommen. Aber wir sind ja Taucher und als solche nur bedingt wasserscheu. Außerdem wurden die Tauchsachen so immer mal wieder umweltfreundlich gespült.

Das Tauchequipment wurde montiert und von Rüdiger mit dem Traktor zum Einstieg gebracht und dort von fleißigen Tauchern ausgeladen.

Nach einer Begrüßung mit Vorstellungsrunde ging es dann auch gleich in medias res. Welche Pflanzen wachsen am und im See und was erzählen sie uns? Und dann wurden wir ins Wasser geschickt, um zu schauen, was wir im Hunsfels so finden.

Wir hatten Glück, die Sicht war gut, aber die Ausbeute (gesammelt mit den Augen und den UW-Kameras) war trotzdem gering:
Armleuchteralgen und Laichkraut – sonst nix.  Aber warum ist das so? Und schon waren wir in der nächsten Theorie-Runde. Weil der See nämlich noch ganz neu ist und wenig Nährstoffe drin sind. Aber wie kommen die Pflanzen überhaupt in einen frisch entstandenen See? So kam ein Thema zum anderen und der Tag gestaltete sich interessant und kurzweilig.

Selbstverständlich haben wir aber auch eine ausgiebige Mittagspause gemacht. Während wir noch beim ersten Tauchgang waren, bereiteten Ines, die schon die ganze Veranstaltung organisiert hatte, und Kai den Grill vor und als wir uns wieder trockengelegt hatten, brutzelten schon Würstchen, Steaks und Grillkäse lustig auf dem Grill. Dazu gab es Brötchen und Salate. Lecker!

Nach dem Essen waren die Neobiota dran. Was lebt in unseren Seen und was davon gehört eigentlich gar nicht hierher und wurde von sonst wo eingeschleppt? Da gibt es schon einige und auch der Sonnenbarsch, etliche Muscheln (z. B. die Quagga-Muschel) und diverse Krebse gehören dazu. Auch bei den nächsten Tauchgängen blieb die Ausbeute die gleiche, aber wie sahen die Pflanzen mit ganz anderen Augen: Aus dem Grünzeug im See, waren Pflanzen geworden, die uns etwas über den See und die Tauchtiefe verraten und die doch eigentlich sehr schön anzusehenden Kois, die wohl irgendjemand im Hunsfels ausgesetzt hat, wurden jetzt misstrauisch beäugt.

Am nächsten Morgen hatte Thorsten uns Mikroskope mitgebracht, mit denen wir auch mal die Pflanzen im Detail sehen und in Wassertröpfchen hineinschauen konnten.

Dann übernahm unser Chemiker Steven und referierte über die Messungen und Untersuchungen, die das Project Baseline im Hunsfels macht und über die es auf seiner Facebook-Seite berichtet. Zum einen wird die Temperatur über den Jahresverlauf in verschiedenen Tiefen dokumentiert, zum anderen will man herausfinden, welche Stoffe im Wasser gelöst sind. Das Spannende daran ist eben, dass der See noch ganz neu ist. Er ist erst 2014, als bei einer Sprengung im Kalksteinbruch eine Grundwasserader getroffen wurde und dadurch der Steinbruch volllief, entstanden und man kann hier erforschen, wie sich ein ganz neuer See im Laufe der Zeit entwickelt. Interessante Info am Rande: Das Quellwasser kommt mit ca. 19°C in den See, erst dann kühlt es sich auf durchschnittlich 7°C ab. Beim nächsten Tauchgang wurden Sichtweiten vermessen und wir nahmen Wasserproben an verschiedenen Stellen und in verschiedenen Tiefen. Diese werden noch untersucht.

Zum Mittagessen gab es diesmal lecker Burger und Salate. Nachdem Ines und Kai uns zeitweise im strömenden Regen bekocht hatten, machten sie ihren wohlverdienten Tauchgang, während wir in die Abschlussrunde gingen.

Diesmal waren die Krebse dran und es ist tatsächlich so, dass die Krebse, die uns bei unseren Tauchgängen gelegentlich über den Weg huschen, in der Regel nicht unsere heimischen, sondern eingeschleppte Krebse sind. Aber wie schaffen diese ganzen Neobiota den Weg in neue Gewässer. Da sind natürlich die Wasservögel, die in ihrem Gefieder so allerhand transportieren. Aber neu, wenigstens für mich: Auch die Taucher sind oft nicht ganz unschuldig. Wenn man mehrere Tage hintereinander in unterschiedlichen Gewässern taucht und dazwischen aus Bequemlichkeit die Luftblase des Jackets nicht gründlich entleert und die Tauchklamotten nicht ordentlich durchtrocknet, kann man so auch Laich von einem See zum nächsten transportieren!

Zum Schluss gab auch noch ein paar Buchempfehlungen für die, die da noch genauer nachschauen wollen und den Einkleber und die Karten in doppelter Ausführung: die CMAS-Version und die GDL-Version.

Es war interessantes Wochenende, gut organisiert und durchgeführt (nur beim Wetter gibt es noch Luft nach oben 😉) und es gab neue Erkenntnisse für alle – darf also gerne wiederholt werden!

Bericht: Conny
Fotos: Kai und Conny

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